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Frage der Woche

Patienten Fragen - Experten Antworten:

Fragen an Dr. Felicitas Guntrum
Strahlentherapeutin im Alfried Krupp Krankenhaus in Essen
 

Verursacht die Strahlentherapie des Kopfes ein Hirnödem?

Das Hirnödem unter Strahlentherapie ist eine akute, also früh unter Behandlung auftretende Entzündungsreaktion in der Umgebung des bestrahlten Tumors oder im Tumorbett. Es kann bereits einige Stunden nach der Bestrahlung auftreten und unbehandelt zu Hirndruckzeichen wie z.B. Übelkeit, Kopfschmerzen, Erbrechen und Desorientierung führen. Hochdosiertes Cortison kann dies verhindern.

 

Wie wird das Hirnödem behandelt?

Mit zunehmender Dauer der Bestrahlung in kleinen Fraktionen mit 2 Gy Einzeldosis bildet sich das Ödem unter absteigender Cortisondosis in der Regel zurück.

 

Kann sich auch nach der Strahlentherapie ein Hirnödem bilden?

Nach Abschluss der Strahlentherapie kann ein Hirnödem noch einmal auftreten, wenn plötzlich viele abgetötete Tumorzellen gleichzeitig abgebaut werden. Die Folge ist dann ein Zerfall von Tumorzellen (Tumornekrose), welche nicht sofort durch den Körper über das Gefäßsystem abgebaut werden können.

 

In der Umgebung kann ein ausgeprägtes Ödem entstehen, sodass ggf. eine Operation erforderlich wird. Diese Reaktion kann insbesondere bei hohen Einzeldosen, wie sie bei stereotaktischer Bestrahlung üblich sind, auch noch Monate später auftreten. Nach einer gängigen fraktionierten Bestrahlung mit 2 Gy Einzeldosis, 5-mal pro Woche und einer Gesamtdosis von 54 – 60 Gy, ist diese Reaktion nicht zu erwarten.

 

Über die möglichen zusätzlichen Wirkungen neuer medikamentöser Behandlungen, wie z. B. mit Angiogenesehemmern liegen hinsichtlich des Hirnödemrisikos bei kombinierter Behandlung mit Bestrahlung zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht ausreichend viele Erkenntnisse vor.

 

© Brainstorm - Deutsche Hirntumorhilfe e.V.

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