News - Zielgerichtete Therapie beim Glioblastom
Zielgerichtete Wirkstoffkombination zeigt Aktivität beim Glioblastom
Forscher des Dana-Farber Cancer Institute in Boston, USA, haben Daten einer klinischen Studien veröffentlicht, die eine noch nie da gewesene, klinisch bedeutsame Wirkung einer zielgerichteten Therapie bei Patienten mit hochgradigen Hirntumoren mit der seltenen BRAFV600E-Mutation zeigen. Die Studie ist Teil einer laufenden, einarmigen Phase-2-Basket-Studie zu Rare Oncology Agnostic Research (ROAR) in 27 Krebszentren in 13 Ländern, darunter die USA, Kanada, Belgien, Frankreich und Deutschland.
Patienten mit BRAFV600E-mutierten hochgradigen und niedriggradigen Gliomrezidiven erhielten zweimal täglich 150 mg Dabrafenib plus einmal täglich 2 mg Trametinib oral bis zu inakzeptabler Toxizität, Fortschreiten der Erkrankung oder Tod. Der primäre Endpunkt in der auswertbaren Intention-to-Treat-Population war die vom Prüfarzt ermittelte objektive Ansprechrate, d.h. bei hochgradigen Gliomen vollständiges Ansprechen oder partielles Ansprechen.
Zwischen April 2014 und Juli 2018 wurden 45 Patienten mit höhergradigen Gliomen, davon 31 mit Glioblastomen, sowie 13 Patienten mit niedriggradigen Gliomen in die Studie eingeschlossen. Die kürzlich vorgestellten Ergebnisse basieren auf einer Zwischenanalyse. Bei den Patienten mit höhergradigen Giomen betrug die mediane Nachbeobachtungszeit 12,7 Monate (IQR 5-4-32-3), 15 von 45 Patienten (33%; 95% CI 20-49) hatten nach Einschätzung des Prüfarztes ein objektives Ansprechen, darunter drei vollständige und zwölf partielle Reaktionen. Bei den niedriggradigem Gliomen lag die mediane Nachbeobachtungszeit bei 32,2 Monaten (IQR 25-1-47-8). Neun von 13 Patienten (69 %; 95 % CI 39-91) sprachen nach Einschätzung des Prüfarztes objektiv an, darunter ein vollständiges Ansprechen, sechs partielle und zwei leichte Reaktionen. Unerwünschte Ereignisse vom Grad 3 oder mehr wurden von 31 (53%) Patienten gemeldet, wobei die häufigsten Müdigkeit (fünf [9%]), eine verminderte Neutrophilenzahl (fünf [9%]), Kopfschmerzen (drei [5%]) und Neutropenie (drei [5%]) waren.
In der vorliegenden Untersuchung zeigte die Kombination aus Dabrafenib und Trametinib bei Patienten mit BRAFV600E-mutierten rezidivierenden oder refraktären Gliomen eine klinisch bedeutsame Aktivität mit einem Sicherheitsprofil, das dem anderer Indikationen entspricht. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass BRAFV600E-Tests möglicherweise in die klinische Praxis für Patienten mit Gliomen übernommen werden könnten.
Quellen
Wen P, Stein A, van den Bent M et al. Dabrafenib plus trametinib in patients with BRAFV600E-mutant low-grade and high-grade glioma (ROAR): a multicentre, open-label, single-arm, phase 2, basket trial. Lancet Oncol. 2021;0(0). doi: 10.1016/S1470-2045(21)00578-7.
Weitere Informationen für Hirntumorpatienten und Angehörige
zurück zur Startseite des News-Tickers