Innovativer Medikamenten-Cocktail

CUSP9v3 zwischen Potential und Praxis

 

Glioblastome gehören zu den häufigsten, zugleich aber auch zu den am schwersten behandelbaren Hirntumorerkrankungen. Sie stellen Betroffene, ihre Familien und das medizinische Fachpersonal vor enorme Herausforderungen. Neue Therapieansätze sind dringend erforderlich, um die Überlebenschancen der Patienten zu verbessern.

 

Einen möglichen Fortschritt in der Behandlung dieser aggressiven Tumorart konnte Professor Marc-Eric Halatsch, Spezialist für die medikamentöse Therapie von Glioblastomen, erzielen. Unter seiner Leitung wurde ein neuartiger Ansatz entwickelt: Ein Medikamenten-Cocktail namens CUSP9v3, bestehend aus neun unterschiedlichen Präparaten. In einer Pilotstudie zeigte sich, dass das Tumorwachstum bei der Hälfte der behandelten Teilnehmenden im Beobachtungszeitraum gestoppt werden konnte.

 

Die Idee, verschiedene Wirkstoffe zu kombinieren, entstand gemeinsam mit einem amerikanischen Kollegen. Beide vertraten die Ansicht, dass eine klassische Chemotherapie allein nicht ausreiche, um dem aggressiven Wachstum eines Glioblastoms wirksam entgegenzutreten. Bei der Auswahl geeigneter Substanzen legten sie besonderes Augenmerk auf bewährte, nebenwirkungsarme Medikamente, die bereits bei anderen Erkrankungen eingesetzt werden. Letztlich konnten neun geeignete Präparate identifiziert werden, darunter Arzneimittel, die etwa bei Bluthochdruck, entzündlichen Gelenkerkrankungen, Depressionen oder zur Linderung von Übelkeit infolge von Chemotherapie zur Anwendung kommen.


In seinem Vortrag auf dem Hirntumor-Informationstag am 17.05.2025 wird Professor Halatsch von dem Behandlungskonzept CUSP9v3 im Kontext zwischen Potential und Praxis berichten. Dabei wird er auch auf die Fragen der Patienten eingehen und erläutern, wann der Medikamentencocktail eine mögliche Behandlungsoption ist, welche anderen vielversprechenden Innovationen es noch gibt und wo Patienten verlässliche Informationen zu hoffnungsvollen Neuerungen finden.

 

Melden Sie sich noch heute zum Hirntumor-Informationstag an und profitieren Sie von aktuellen wissenschaftlichen Informationen und dem Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen.

 

Hier geht's zur Anmeldung für den Hirntumorinformationstag am 17.05.2025

 

 

 

Ist die Behandlung mit der Chemo-Kombination aus Temozolomid und Lomustin möglich?

 

Prof. Halatsch: "Die CUSP9v3-Behandlung ist im Rahmen eines individuellen Heilversuches auch mit der Kombination CCNU plus Temozolomid möglich. Bei einem individuellen Heilversuch gibt es nicht so strenge Voraussetzungen, wie bei einer klinischen Studie. Eine Studie hat diese strengen Einschlusskriterien, damit man wissenschaftlich vergleichbare Ergebnisse bekommt. Das ist bei einem individuellen Heilversuch nicht der Fall. Da geht es nicht darum, Erkenntnisse zu generieren, sondern die individuelle Versorgung zu verbessern."

 

 

Wo finde ich einen Arzt, der die Behandlung nach dem CUSP9v3-Protokoll als Option für einen individuellen Heilversuch sieht?

 

Prof. Halatsch: "Das Problem sollte wohnortnah gelöst werden. Die beste Strategie, jemanden wohnortnah zu finden, ist zu fragen. Es entspricht meiner Erfahrung, dass Patienten, die sich für die Behandlung mit CUSP9v3 interessieren, am ehesten bei einem älteren internistischen Hausarzt fündig werden. Die Wahrscheinlichkeit einen Neurologen oder Onkologen zu finden, ist geringer. Und häufig bedarf es drei bis vier Versuchen, bis man fündig wird."

 

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