Neuroblastom

FOXR2-aktiviertes Neuroblastom des zentralen Nervensystems

Neuroblastome sind embryonale Tumoren, die von Zellen des peripheren sympathischen Nervensystems ausgehen. Sie sind der häufigste nicht im Schädel gelegene solide Tumor bei Kindern.

 

Die Neuroblastome des zentralen Nervensystems sind sehr selten und werden werden hiervon nach neueren Klassifikationen explizit abgegrenzt. Die folgenden Informationen beziehen sich nur auf das FOXR2-aktivierte Neuroblastom des zentralen Nervensystems.

Histologie

  • supratentorielle Lage
  • Tumor weist neuroblastische Bereiche oder Bereiche neuronaler Zellen auf
  • zusätzlich liegt eine Aktivierung des FOXR2-Gens bzw. ein spezifisches, hierzu passendes Methylierungsmuster vor

 

 

Epidemiologie

  • sehr(!) seltener Tumor und erst seit kurzem als eigener Tumor klassifiziert
  • keine verlässlichen epidemiologischen Daten zur Häufigkeit verfügbar
  • durchschnittliches Erkrankungsalter ca. 5 Jahre

 

 

Symptome

  • neurologische Ausfälle abhängig von der Tumorlokalisation
  • Hirndruckzeichen wie z.B. Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen
  • epileptische Anfälle

 

 

Diagnose

  • Verdachtsdiagnose durch klinische Symptome und Bildgebung (MRT und/ oder CT)
  • in der Bildgebung erhöhte Dichte des Gewebes, Verkalkungen entlang des inneren Rands des Tumors, Blutungen und Nekrosen
  • Diagnosesicherung durch eine feingewebliche und molekularbiologische Untersuchung nach Biopsie oder Operation

 

 

Therapie

  • möglichst vollständige operative Entfernung des Tumors
  • nachfolgend Strahlentherapie (ggfs. analog zur Medulloblastombehandlung Bestrahlung von Gehirn und Rückenmark)
  • ggfs. Chemotherapie

 

 

Rezidiv-Therapie

  • erneute Operation
  • ggfs. (erneute) Strahlentherapie
  • ggfs. erneute/andere Chemotherapie

 

 

Nachsorge

  • regelmäßige bildgebende Kontrollen (MRT)
  • individuelle Intervalle, üblicherweise 3-12 Monate

 

 

Verlauf

  • Rezidive bei ca. ein Drittel der Betroffenen nach Therapie
  • auch späte Rezidive möglich

 

 

Prognose

  • relativ gut (5-Jahres-Überlebensraten von über 80 %)

 

 

aktualisiert am 25.10.2024

     

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