Hirnmetastasen
Hirnmetastasen
Hirnmetastasen sind Absiedlungen, die von Krebserkrankungen anderer Organe stammen. Dabei wandern vom Primärtumor losgelöste Tumorzellen meist über die Blutbahn ins Gehirn und bilden dort solide Metastasen. Es wird zwischen solitären, singulären und multiplen Hirnmetastasen unterschieden.
- solitär: einzige Absiedlung, bei fehlenden Absiedlungen im gesamten Körper
- singulär: einzige Absiedlung im Gehirn, weitere in anderen Organen
- multiple: gleichzeitig mehrere Tumorherde im zentralen Nervensystem
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Aufteilung der Hirnmetastasen in Metastasen von
- 40-60 % Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
- 15-30 % Mammakarzinom (Brustkrebs)
- 5-10 % malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs)
- 5-15 % unbekannter Primärtumor
- 5-10 % gastrointestinale Karzinome (Verdauungstrakt)
- 5 % Nierenzellkarzinom
Entstehung von Hirnmetastasen bei
- 45 % der malignen Melanome (schwarzer Hautkrebs)
- 45 % der kleinzelligen Bronchialkarzinome, meist lokal (Lungenkrebs)
- 30 % der nicht kleinzelligen Bronchialkarzinome (Lungenkrebs)
- 20 % der Mammakarzinome (Brustkrebs)
- 20 % der Nierenzellkarzinome (Nierenkrebs)
- 8 % der gastrointestinalen Karzinome (Magen-, Darm- u. Speiseröhrenkrebs)
- 6 % der Tumoren der Harnwege/Harnblase
- 2 % der Prostatakarzinome
Symptome
- abhängig von der Lokalisation
- 50 % Kopfschmerz
- 50 % neurologische Ausfallerscheinungen (Hemiparesen)
- 30 % hirnorganisches Psychosyndrom
- 15-20 % epileptischer Anfall (generalisierter Anfall, fokaler Anfall)
- weitere Hirndruckzeichen (Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit)
Diagnose
- Diagnose mittels CT und MRT mit Kontrastmittel
- bei unbekanntem Primärtumor zur näheren Gewebsbestimmung Biopsie und Suche nach dem Primärtumor
- ggfs. Liquoruntersuchung
- je nach Ursprungstumor variables Erscheinungsbild in der Bildgebung
- häufig mehr oder weniger ausgeprägtes Ödem
- oftmals Einblutungen
- Hauptlokalisationen: meist im Großhirn, seltener im Kleinhirn und Hirnstamm
Therapie
- abhängig von Anzahl, Lage und Größe der Metastasen sowie vom Primärtumor
- Operation der Hirnmetastasen
- Ganzkopfbestrahlung
- Stereotaktische Radiochirurgie
- Chemotherapie
- ggfs. auch nur symptomatische Behandlung des begleitenden Hirnödems
Rezidiv-Therapie
- individuell für jeden Fall zu entscheiden
- erneute Operation der Hirnmetastasen
- erneute Bestrahlung
- Chemotherapie
Nachsorge
- Kontrolluntersuchungen alle 3 Monate (CT und/oder MRT)
- Einbindung in eine gesamtonkologische Nachsorge und ggfs. auch palliative Versorgung
- gesamtonkologische Nachsorge
Verlauf
- starke Rezidivneigung
- selten lokale Rückbildung
Prognose
- vom Verlauf der Grunderkrankungen abhängig
- Metastasen zeigen fortgeschrittenes Stadium einer Krebserkrankung an
- unbehandelt liegt das mediane Überleben bei wenigen Wochen
- trotz Therapie ist die Prognose sehr schlecht
- positive prognostische Faktoren sind niedrigeres Alter, kontrollierter Primärtumor und eine fehlende extrakranielle Metastasierung
aktualisiert am 25.10.2024