Ablauf der Strahlentherapie
Wie läuft die Bestrahlung ab?
Die strahlentherapeutische Behandlung von Hirntumoren wird heutzutage überwiegend mit dem Linearbeschleuniger durchgeführt. Hierbei handelt es sich um ein Großgerät zur Erzeugung hochenergetischer Röntgenstrahlen, die durch das Auftreffen von durch Hochspannung (6 - 20 MegaVolt) beschleunigter Elektronen auf ein Metall-Target im Beschleunigerkopf entstehen. Durch entsprechende Blendenvorrichtungen (Lamellenkollimator) wird das Bestrahlungsfeld individuell auf das zu behandelnde Zielvolumen fokussiert.
In der Regel erfolgt die tägliche Behandlung aus unterschiedlichen Einstrahlrichtungen, wobei sich die Strahlen im Tumorvolumen aufsummieren
und das gesunde, umliegende Hirngewebe geschont wird. Um dies mit der gewünschten Präzision zu ermöglichen, wird vor der Therapie eine Bestrahlungsplanung durchgeführt.
Hierzu wird der Patient in einer Maske exakt positioniert und eine Computer (CT)- und/oder Magnetresonanztomographie (MRT) zur dreidimensionalen Darstellung des Tumorvolumens angefertigt. Diese Daten werden an den Bestrahlungsplanungs-computer übertragen und hier werden zunächst virtuell das Zielvolumen und die Bestrahlungsgeometrie festgelegt. Nach der Qualitätssicherung durch die Medizinphysiker kann dann die Behandlungsserie eingeleitet werden.
Eine Bestrahlung dauert von wenigen Sekunden bis zu wenigen Minuten. Nach der Strahlenbehandlung verbleibt keine radioaktive Strahlung im Körper. Üblicherweise erfolgt die Applikation der Bestrahlung fraktioniert, d.h. in kleinen täglichen Portionen (Fraktionen) über 4 - 6 Wochen. Hierdurch wird die Verträglichkeit gesteigert, gesunde Zellen können sich erholen.
Fortschritte in der bildgebenden Diagnostik und moderne Bestrahlungstechniken haben zunehmend zu einer Erhöhung der Präzision der Strahlapplikation geführt.
Prof. Dr. med. Frederik Wenz
Strahlentherapie der Universitätsklinik Mannheim
Quelle: Brainstorm