Wandern für einen guten Zweck

171 Kilometer zu Fuß in maximal 48 Stunden? So ungewöhnlich und nahezu unmöglich es erscheinen mag – Birgit aus Salzbergen machte sich am 28. Juni auf den Weg nach Köln, um sich beim Kölnpfad 2024 dieser ultimativen Wanderherausforderung zu stellen.

 

 

Ende 2019 erhielt Birgit eine Diagnose, die sie völlig ins Wanken brachte: Es wurde bei ihr ein Hirntumor festgestellt. Doch seit dem anfänglichen Schock hat ihre Lebenseinstellung einen wahren Wandel durchlaufen, berichtet sie. Auch wenn sie schon zuvor ein positiv eingestellter Mensch war, hat sie die Diagnose vieles noch deutlich bewusster werden lassen. Seit dem ist sie viel aktiver und nimmt die Welt und die Natur um sich herum ganz anders wahr als zuvor.

Vor allem aber ist es das Laufen, was Birgit den Kopf freimacht und ihr Kraft und Hoffnung gibt im Kampf gegen den Tumor. Anfangs begann sie mit kurzen Strecken, doch schon bald wurden es 30, 50 und schließlich sogar 100 Kilometer, die sie am Stück zurücklegte.

 

 

Mittlerweile hat sich das Laufen und Extremwandern zu einer regelrechten Leidenschaft entwickelt und Birgit hat in der Gemeinschaft anderer Extremwanderer neue Freundschaften knüpfen können.

Dabei hilft ihr die körperliche Aktivität sich innerlich zu sortieren, die eigene Mitte zu finden und dem inneren Tempo zu folgen. Beim Laufen über so viele Kilometer erlebt Birgit unterschiedliche Phasen und Stimmungen. Manchmal ist sie angeregt im Gespräch mit einem Laufpartner, dann gibt es wieder stille Momente, in denen sie über ihre bisherige Entwicklung, ihre Familie und Freunde nachdenken kann. Gefolgt von Phasen, in denen sie gar keine Lust mehr hat und am liebsten nicht mehr weiterlaufen mag. Beim Kölnpfad 2024 war sie knapp 41 Stunden, nahezu ohne Pause und ohne Schlaf unterwegs. Als sie schließlich das Ziel ihres bisher längsten Laufes erreichte, war sie überwältigt, aber auch erschöpft.

Birgit ist davon überzeugt, dass sich ihre Willensstärke und ihre positive Einstellung auch im Umgang mit ihrer Erkrankung deutlich bemerkbar machen. „Ich will meine eigenen Grenzen verschieben und mir beweisen, dass ich mehr kann, als ich eigentlich denke – getreu dem Motto der Glaube versetzt Berge“. Diesen Glauben möchte sie auch anderen Betroffenen weitergeben. Aus diesem Grund initiierte sie im privaten Kreis eine Spendenaktion.

 

Wir bedanken uns ganz herzlich für Birgits unermüdliches Engagement.

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